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Rudimental

 

Sympathisch, sympathischer, Rudimental: Es gibt wenige Bands, die live so mitreißen wie die Truppe aus Hackney in London. In dem sozial schwachen Stadtteil wuchsen die vier Mitglieder Amir, Kesi, Piers und DJ Locksmith zusammen auf und erobern seit 2010 die Herzen der Briten. Um ihre Musik zu beschreiben, kann man Genres mal so gleich vergessen. Die Freunde lassen sich von allem inspirieren, was nicht niet- und nagelfest ist: Dubstep, Hip Hop, Pop, House und Co. – und dieser Mix verschmilzt am Ende zum typischen Rudimental-Sound.

Okay, genrefreie Musik machen so einige, die Band macht etwas anderes aber noch viel besonderer: Der Interpret des Gesangsparts wechselt von Produktion zu Produktion. Mal arbeiten sie zusammen wie mit Emelie Sandé bei Free oder legen John Newman die fertigen Lyrics zu Feel the Love einfach vor und machen den Sänger aus der Bar in ihrer Nachbarschaft nebenbei selbst zum Star im Heimatland. Auf Tour wiederum werden sie von selten wechselnden unglaublich talentierten Live-Stimmen plus genauso fähiger Begleitband unterstützt und verbreiten im ganzen Konzertsaal ihre Liebe zur Musik.

Selbst singen werden sie wohl nie, wie Kesi bei einem Interview bei ihrem letzten Konzert in Hamburg beteuerte. Vielleicht erhebt ja doch einer beim Konzert in der Großen Freiheit 36 die Stimme. Als Besucher zumindest will man genau das.

Text: Andra Wöllert

https://www.youtube.com/watch?v=ivcOUKuo8pg