Nimmt man es genau, gibt es eigentlich nur ein Dum Dum Girl: Dee Dee, bürgerlich Kirstin Gundred, hatte sich als Musikerin ursprünglich selbst ein Mädchengang-Image verliehen, ihre jeweiligen Band(en)mitglieder sind dabei relativ austauschbar. Das macht es allerdings auch einfacher, unterwegs mal die Richtung zu ändern: Waren die Songs auf dem Debüt I Will Be (2010) und Nachfolger Only In Dreams (2012) hallgetränkter Schrammelrock, ist ihr aktuelles, alleine eingespieltes Album Too True Achtziger-inspirierter Gitarrenpop, mit Anleihen bei The Cure, Echo & The Bunnymen und Siouxsie & The Banshees. Dass man von dem Stilwechsel kein Schleudertrauma davonträgt, liegt vor allem an zwei Dingen: Dee Dees selbstbewusster Stimme und dem nach wie vor immens eingängigen Songwriting. Etwas schwindelig wird einem bei den heißen Outfits der Musikerinnen allerdings vielleicht doch: viel schwarze Spitze, kurze Röcke und lange Beinen in gemusterten Strumpfhosen.
TEXT: MICHAEL WEILAND