Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Posen in der Laeiszhalle

 

Erstaunlich: Als die US-amerikanische Pianistin, Songschreiberin und Sängerin Tori Amos 1988 ihr erstes Album veröffentlichte (damals noch mit der Band Y Kant Tori Read), wurden davon gerade mal ca. 7000 Exemplare verkauft. Dann wurde sie vom A&R-Mann einer großen Plattenfirma entdeckt und gefördert. Das vorläufige Ergebnis: Little Earthquakes, ihr erstes reguläres Solo-Album, schoss mit über 2 Millionen verkaufter Einheiten in die US-, englischen und deutschen Charts. Es hagelte begeisterte Kritiken, in denen es aber nicht immer um ihre Musik und Texte ging, sondern auch gern mal über ihre roten Haare, ihre Pumps und Posen am Piano palavert wurde – was vermutlich daran lag, dass die meisten Rezensenten männlich waren. Seitdem sind ein Dutzend weiterer Alben von Tori Amos erschienen. Zuletzt, Anfang Mai, kam Unrepentant Geraldines heraus, das nach einigen Ausflügen in Richtung Kunstmusik wieder die Songschreiberin Tori Amos in den Vordergrund stellt.

Text: Michele Avantario