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Slayers Erben

 

Eine gute Gelegenheit, dies zum ca. 1.473. Mal klarzustellen: Das englische Wort für „Müll“ lautet „trash“ – das dürfte ja den meisten bekannt sein. Doch wenn es um Metal geht, speziell um die Stilrichtung, die Mitte der 1980er Jahre durch Bands wie Metallica und Slayer geprägt wurde, heißt es, verdammt nochmal, „thrash“ – also mit „h“, comprende? In diesem Zusammenhang ist „trash“ nicht nur verkehrt, sondern auch diffamierend. Wer sich diese Lektion mal ins Gehirn hämmern lassen möchte, ist am 28. Mai im MarX bestens aufgehoben: Dort sorgen drei junge, norddeutsche Bands beim Violent Release Run für eine Mordspackung in Sachen Thrash. Neben Devariem und Total Violence (netter Bandname, oder?) spielen dort auch Dust Bolt. Das Durchschnittsalter dieses Quartetts liegt bei 18 Jahren, aber sie gehen zu Werke, als hätten sie bisher nichts anderes getan, als harte Staccato-Riffs zu zupfen. Dass deren Song Soul Erazor stilistisch streckenweise stark an Slayers Angel Of Death beziehungsweise Sepulturas Beneath The Remains erinnert, sollte man ihnen nicht zur Last legen, sondern zugute halten.

Text: Michele Avantario