Entenhausen ist ein seltsamer Ort, nicht bloß der anthropomorphen Tiere wegen, die zweibeinig durchs Kleinstadtidyll staksen. Zum Beispiel wohnt dort der reichste Mann der Welt, der sein gesamtes Vermögen als Münzgeld in einer riesigen Spardose hortet und ab und zu darin badet. Wie sich die Bewohner fortpflanzen, ist zudem ganz und gar schleierhaft: Es gibt Onkel und Tanten, aber keine Eltern mit Kindern. Patrick Bahners arbeitet für die FAZ als Kulturkorrespondent in New York, war bis 2012 deren Feuilleton-Chef und ist zudem einer der führenden Donaldisten Deutschlands. Das sind Leute, die Entenhausen nicht bloß lieben – das sind die, die es begriffen haben. Im Comicladen Strips & Stories stellt er sein Buch Entenhausen. Die ganze Wahrheit vor. Wer sich je fragte, ob das Disney-Dorf eine Demokratie ist und wie die Duck’schen Beiträge zu Genforschung und Raumfahrt aussehen: Bahners hat auf alles eine Antwort. Und der Eintritt kostet keinen Kreuzer.
Text: Michael Weiland