Im St. Pauli-Theater auf dem Kiez debütiert ein durchaus apartes Genre: Das SM-Musical als Parodie auf den Bestseller von E. L. James.
Es war das literarische Phänomen 2011: Hausfrauen in Jack-Wolfskin-Jacken lasen in öffentlichen Verkehrsmitteln ungeniert E. L. James’ SM-Schmonzette Fifty Shades of Grey. Gerburg Jahnke, die schon in Heiße Zeiten – die Wechseljahre-Revue ihr parodistisches, aber durchaus einfühlsames Gespür für die Damen bewies, die einen Großteil der Leserschaft stellen, inszeniert nun mit 49 1/2 Shades die Musicalparodie auf den Bestseller: Drei Frauen mittleren Alters gründen einen Buchclub, aber eigentlich geht es um Sex und Frustration: Frau hat unter Niveau geheiratet, wartet immer noch auf den Richtigen, vögelt mit den Falschen. Aus der Misere helfen soll die Buchheldin Ana, deren geheime Sehnsüchte die Damen inspirieren soll. Vielleicht wird auch José, der Latino aus Leverkusen, dabei eine Rolle spielen.
Text: Hanna Klimpe