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Mobb Deep

 

Weiche Schale, harter Kern? Oder doch anders herum? Mit Havoc und Prodigy gibt sich ein herausragendes Duo des Ostküsten-Gangster-Rap die Ehre.

Mobb Deep zählten in den ausgehenden 1990er Jahren zum Frischesten, was normaler Hip-Hop (also jenseits von Underground-, Avantgarde- und Bizarro-Vögeln vom Schlage Company Flow, Anti-Pop Consortium und Sensational) noch zu bieten hatte. Noch heute schwärmen Fans vom unvergleichlichen Einsatz der Piano-Samples auf den Alben The Infamous und Hell on Earth und – obwohl man es hier, trotz allem Moll, mit Gangster-Hip-Hop zu tun hatte – einer bis dahin noch nicht gehörten Melancholie, die auf diesen Platten versprüht wurde. Wegen einer Haftstrafe und dem folgenden, Crew-internen Streit trennten sich im Jahr 2012 für kurze Zeit die Wege von Havoc und Prodigy. Doch das Duo riss sich zusammen, produzierte nach diversen Kollaborationen und Solo-Projekten wieder ein gemeinsames Album, das dem Titel nach an Mobb Deeps beste Zeit anknüpft (The Infamous Mobb Deep enthält aber auch damals unveröffentlichtes Material), und begibt sich nun damit sogar auf Europa-Tournee.

Text: Michele Avantario