Die Gruppe um den Sänger und Songschreiber Mark Oliver Everett gastiert, mit neuem Album im Gepäck, im großen Saal der Laeiszhalle.
Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß, dass Komödie und Tragödie nur zwei Seiten derselben Medaille sind – die in diesem Fall Drama heißt. Im umgangssprachlichen Sinn hatte Mark Oliver Everett davon genug in seinem Leben, Songs wie Going To Your Funeral sind eben leider autobiographisch. Doch der Kopf der amerikanischen Indie-Rock-Band Eels versteht es, auf den mittlerweile elf (!) Alben seiner Gruppe Komisches und nicht so Komisches perfekt auszutarieren. Auf der aktuellen Platte, The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett, schlägt das Pendel merklich in Richtung Gemütsverdunkelung aus – die wunderbar arrangierten Popstücke sind ein harscher Kontrast zum bratenden Bluesrock des letzten Albums, Wonderful, Glorious. Dass dafür die schnörkelige Laeiszhalle als Kulisse dient statt ein Rockschuppen wie die Große Freiheit, ist nur konsequent.
Text: Michael Weiland