Politische Propaganda aus der ganzen Welt und private Zeugnisse von Hamburgern: Führung durch die Schau „Krieg und Propaganda 14/18“.
Der Erste Weltkrieg war die Geburt der Massenpropaganda. Und ihre Instrumente sind bis heute aktuell: Plakate, Flyer, Filme, dazu starke Bilder und treffgenaue Slogans. Eine ganze Etage hat man im Museum für Kunst und Gewerbe ausgeräumt. 1.000 Quadratmeter mit Wänden, die in tiefes Rot getaucht sind, mit Film-Installationen, Plakaten, Fotografien, persönlichen Erinnerungsstücken – und der Statue des Eisernen Heinrichs, der einen am Treppenaufgang empfängt. Im Juli 1915 wurde er auf dem Altonaer Bahnhofsvorplatz aufgebaut, ein 2,60 m großer Hüne aus Holz und einst ein äußerst wirksames Instrument, die Bewohner zu Kriegsspenden zu animieren. Ab 2 Mark konnte man einen Nagel einschlagen, für deutlich größere Beträge wurde man mit einem goldenen Exemplar oder gar mit einer Tafel verewigt und schnell wurde der Isern Hinnerk Gesprächsthema in der ganzen Stadt. Hast du schon? Wer hat? In der Führung durch die Schau Krieg und Propaganda 14/18 geht es nicht nur um die Mechanismen der Propaganda, sondern auch um die persönlichen Erinnerungen von Hamburgern an diese Zeit. Die Führung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig. Die Ausstellung läuft noch bis zum 2. November.
Text: Sabine Danek