Die Hamburger Küchensessions laden am späten Sonntagnachmittag zum Musikschmaus mit Bernhard Eder und Jürgen Ufer & die Dinge im Fluss auf den Knust-Vorplatz.
Sollte auch der Sonntag noch an dem Wetter der letzten Tage festhalten, können wir dem ausnahmsweise dennoch Gutes abgewinnen. Denn auch unter großen Schirmen kann es auf dem Knust-Vorplatz sehr gemütlich sein und sollte uns bei dem anstehenden Programm eine Träne die Wange runterlaufen, können wir erklären, dass wir selbstverständlich nicht weinen, es bloß der Regen ist. Wieso es dazu kommen sollte? Naja, Bernhard Eder, einer der wohl aktuell besten englischsprachigen Songwriter des Landes, spielt bei den Hamburger Küchensessions auf dem Lattenplatz und bringt sein aktuelles Album mit, das ein Trennungsalbum ist wie es in der Fibel der Popgeschichte gelehrt wird. Weinende Gitarren, messerscharfe Worte und das beim Hörer hinterlassene Gefühl, dass nun nur noch auf Knien vorgetragene Liebesschwüre Leben retten können – unabhängig davon, ob der oder die Liebste lächelnd neben einem sitzt. Dass das Programm noch um die mal feinlinige, mal rockige Poesie von Jürgen Ufer & Die Dinge im Fluss erweitert wird, könnte die Stimmung wieder etwas heben. Spätestens aber die Erkenntnis, dass das ein sehr lohnenswerter Konzertabend war.