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Jahrgangsgenossen

 

Hanjo Kesting zeichnet die Geschichte zweier bedeutender, aber nicht unumstrittener deutscher Nachkriegsautoren nach.

Sie gelten als zentrale Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur und in diesem Jahr wären beide 100 Jahre alt geworden. Der Hamburger Arno Schmidt und der Münchner Alfred Andersch waren einander ein Leben lang verbunden. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zur Welt gekommen, konnten sie ihre literarische Laufbahn erst spät antreten. 1949 veröffentlichte der sprachgewaltige Arno Schmidt seinen Leviathan, ein Jahr nach Anderschs Essay Deutsche Literatur in der Entstehung. Während Schmidt sein Leben lang Einzelgänger blieb, gründete Andersch die Gruppe 47 mit, nachdem ihm wegen seiner Amerika-kritischen Position die Herausgeberschaft der Monatszeitschrift Der Ruf aberkannt wurde. Durch seine Tätigkeit als Kulturredakteur im Rundfunk und Herausgeber unterstützte er Arno Schmidt, dessen ungewöhnliche Werke er zeitlebens schätzte. Hanjo Kesting zeichnet in der Freien Akademie der Künste eine Beziehung zweier Autoren nach, deren Persönlichkeiten umstritten waren, die aber nicht aus der deutschen Literatur wegzudenken sind.

Text: Natalia Sadovnik