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Filmfest Hamburg

 

143 Filme aus 49 Ländern werden bis zum 4. Oktober in sechs Kinos gezeigt. Los geht es mit einem Beitrag über streikende Minenarbeiter und schwule Aktivisten.

Der kanadische Dokumentarfilmer Jean-Nicolas Orhon hat in Indien, Marokko, Frankreich, New Jersey und in seiner Heimatstadt Québec Menschen besucht, die in Armenquartieren, Zeltstädten und Barackensiedlungen leben – und dies mehrheitlich gerne tun. Sein Film Slums: Cities of Tomorrow preist „die Anpassungsfähigkeit und den Einfallsreichtum von Menschen, die ihre Behelfsbehausungen genau nach ihren Bedürfnissen bauen“. Leben wir bald alle in Slums? In Zeiten strapazierter öffentlicher Kassen macht der Regisseur sich auf die Suche nach alternativen Modellen sozialer Kooperation und selbstbestimmter Mobilität. Sein Film, der beim Filmfest Hamburg seine Deutsche Erstaufführung erlebt, ist charakteristisch für eine Auswahl, die neben spektakulären Premieren – wie in diesem Jahr von Fatih Akins neuem Film The Cut – in einer bewährten Mischung aus Unterhaltung und Information neben Glamour immer auch Erkenntnisse liefert, indem es an die sozialen Brennpunkte des Planeten führt. Als programmatisch dafür kann bereits der Eröffnungsfilm am 25. September im Cinemaxx am Dammtor gelten: Pride (Foto) ist ein britisches Feelgood-Movie, das auf herzerfrischende Weise von der Solidarität zwischen streikenden Minenarbeitern und schwulen Aktivisten im Wales des Jahres 1984 erzählt. Der Film wird erneut am 27. September im Passage Kino gezeigt – für die Vorstellung gibt es noch Karten.

Text: Anna Reclam