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„Identitäten dehnen“

 

Auf der Bühne weiter denken: Monika Gintersdorfers und Knut Klaßens Performance fußt auf den Ideen des französischen Marxisten Alain Badiou.

Ein bisschen anstrengend klingt das ja schon, was der französische Marxist Alain Badiou da fordert: die Dehnung der individuellen Identität ins Unendliche bei Beibehaltung des Egoismus, aber ohne Gier. Wie soll das denn bitte funktionieren? Badiou blickt in seinen Theorien unter anderem auf illegale Migranten, die neue Formen des Widerstandes gegen das bestehende System entwickeln. Badious komplizierte Ideen sind Grundlage einer Performance des Künstlerduos Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen. Identitäten dehnen eröffnet Ende September die neue Spielzeit auf der Kampnagel-Bühne und bietet interessante Aspekte zur aktuellen Debatte um Flüchtlinge in der Stadt, wie sie mit den Schutzbefohlenen auch im Thalia Theater stattfindet. Neben Badious Gedankengängen werden aktuelle europäische Philosophie-Konzepte zum Thema Migration auf den Prüfstand gestellt.

Text: Katharina Manzke