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Les Maries

 

Französisches „l’art de vivre“ trifft auf norddeutsche Seefahrerromantik – ein Sextett aus Hamburg bespielt den Welthospiztag am Hühnerposten.

Auf der einen Seite französisches l’art de vivre, auf der anderen hanseatische, nach Freiheit und dem Meer dürstende Seefahrerromantik. Beides zusammen bildet die Grundlage für das Debütalbum Wie weit ist weit weg des Hamburger Sechsers Les Maries – einem echten Sujet-Grenzgänger. Titel und Texte der von Marie-Laure Timmich gesungenen Songs wechseln zwischen deutsch und französisch. Auf die Frage Wie lange ist mein Schiff schon fort folgt prompt der Tango du port. Dem zarten, schwelgerischen Moi le gitan de passage geht das klagende, sehnsuchtsvolle Containerlied voran. Doch damit hören die Spielereien mit Einflüssen und Instrumentierung der Songs noch lange nicht auf: Hawaii-Gitarren, Akkordeon, Banjo, Klarinette, Chanson, Pop … Wie weit ist weit weg bezieht seine Faszination aus dem Brechen unzähliger Genrekonventionen. Dennoch klingt das Album nicht konstruiert oder übers Knie gebrochen, sondern vor allem nach einer Band, die musikalische Sehnsucht und die Leidenschaft für Grenzenlosigkeit eint. Die Band spielt am 11. Oktober im Rahmen des Welthospiztages.

Text: Jan Kahl