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PeterLicht

 

Der um seine Anonymität bemühte Kölner Musiker stellt sein beim Staatsakt-Label erschienenes neues Album, „Lob der Realität“, live auf Kampnagel K2 vor.

Die aktuelle Veröffentlichung von PeterLicht ist eine Doppel-Live-CD namens Lob der Realität – muss man sich auch mal trauen, der Wirklichkeit Komplimente zu machen. Die Platte demonstriert, dass der Mann auch live mit Band ziemlich gut ist und ein Repertoire von fast klassisch zu nennenden Songs hat. Ein bisschen fühlt man sich an die späten Blumfeld erinnert, die ihren älteren Stücken mitunter live ein etwas anderes Kleid anzogen: So klingt der unausweichliche Hit Sonnendeck von 2001 heute, nun ja, ein bisschen nach späten Blumfeld. PeterLicht ist der Rainald Grebe für Leute, die beim Anflug von Kabarett Reißaus nehmen: humorbegabt, aber in seiner Gesellschaftskritik eher poetisch und abstrakt – und deutlich kreativer. Zu seinem persönlichen Kunstbegriff gehört auch die etwas müde gewordene Anonymität des Musikers, aber die muss er nach all den Jahren eben weiter durchziehen.

Text: Michael Weiland