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Viva con Agua trifft Goldeimer

 

Zum „Welttoilettentag“ sitzen vier Männer gegenüber der Davidwache auf transparenten Kompostklos und lassen sich zeichnen. Auch Bela B. ist vor Ort.

Klobürsten auf St. Pauli – da klingelt’s doch. Das Toilettenutensil war Symbol der Protestbewegung gegen das 2014 errichtete Gefahrengebiet. Keine Bürste, sondern gleich das ganze Klo steht am 19. November zum Welttoilettentag auf der Reeperbahn im Mittelpunkt. Die Hamburger Trinkwasserinitiative Viva con Agua und Komposttoilettenhersteller Goldeimer bitten fünf Männer für 24 Stunden auf umweltverträglichen Latrinen Platz zu nehmen – der Haken an der Sache: die Dinger sind transparent. Ganz Hamburg kann also zuschauen. Es gibt auch eine Gästetoilette für jeden, der Probesitzen will. Bobbie Serrano vom Hamburger Kunst- und Designkollektiv Der 6ste Lachs zeichnet die Leute auf dem Klo. Auch Musiker und Mitbegründer der Viva-con-Agua-Stiftung, Bela B., ist vor Ort. Was der Scheiß soll? Aufmerksamkeit für die Tatsache, dass 2,4 Milliarden Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sanitären Anlagen haben und täglich ihr Geschäft draußen verrichten müssen. Und für die mobilen Komposttoiletten, in denen Fäkalien zu Humus werden.

Text: Lena Frommeyer