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Benjamin Booker

 

Rau, elektrisch verstärkt und nicht unauthentisch: Ein 25-jähriger US-Amerikaner trägt die Fackel des Blues ins 21. Jahrhundert.

Die Musikgeschichte ist ein endloses Weiterreichen der Fackel, explizit bei Folk- oder Jazzstandards, etwas verklausulierter in den Samples und Zitaten von Popmusik. Und wenn ein Mittzwanziger wie Benjamin Booker sich in seinem punkigen Bluesstücken auf jüngere Acts wie die White Stripes bezieht (statt, sagen wir mal, Robert Johnson oder Leadbelly), ist das nicht unauthentisch, sondern im Gegenteil ehrlich. Der Gitarrist spielt nicht nur elektrisch, er wirkt auch selbst so. In den Liedern seines Debütalbums steht er hörbar unter Strom, als hätte der junge, wütende Conor Oberst den Soul gefunden. Punk, Blues und mehr als solides Songwriting treiben Benjamin Bookers Songs an, deren Energielevel zuverlässig im roten Bereich bleibt. Dagegen ist Idol und Jam-Partner Jack White schon fast Classic Rock. Die Fackel brennt in seiner Hand jedenfalls gleißend hell.

Text: Michael Weiland