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Messer

 

Das Quintett aus Münster spielt seinen Punk-geerdeten Indie-Rock mit deutschsprachigen Texten live im Golden Pudel Club.

Der Begriff „Messer“ klingt so gefährlich wie profan – ein passender, naheliegender Name für eine Rockband. Die Kombo aus Münster, die sich nach dem Gebrauchsgegenstand und Mordinstrument benannt hat, veröffentlichte 2013 ihr zweites Album Die Unsichtbaren: Mit melodisch treibenden Bassläufen, schimmernden Gitarren und Hendrik Otrembas bildhaften Texten lieferte die Platte eine überzeugende Bestandsaufnahme deutschsprachiger Rockmusik – und leitete damit zwar keine Renaissance, aber vielleicht eine Wiederanerkennung derselben ein, die dank Bands wie Trümmer und den Labelkollegen Die Nerven derzeit anhält. Ein Teil Punk und Hardcore, zwei Teile Indierock – so wird dieses Messer geschmiedet. Dass die Band ihr Hamburger Gastspiel im Pudel bestreitet, ist irgendwie passend: Das, was man mal Diskursrock nannte und in Messer fähige Nachfolger fand, war auch hier zu Hause.

Text: Michael Weiland