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„Patong Girl“

 

Eine Mittelstandsfamilie verbringt das Weihnachtsfest in Thailand. Der Sohn verliebt sich … Regisseurin Susanna Salonen und Darsteller kommen zur Vorführung.

So hatte sich Mutter Schröder (Victoria Trauttmansdorff) den Weihnachtsurlaub in Thailand nicht vorgestellt: Statt im Sterne-Hotel wird die Familie in einer Pension untergebracht, dann stellt sich heraus, dass es in Phuket auch außerhalb der Regenzeit ganz ordentlich gießen kann, der sexuell entwöhnte Gatte starrt den schlanken Thai-Mädchen hinterher, und schließlich schleppt Sohn Felix auch noch eine thailändische Freundin an. Klar, dass für Mutter Schröder das Mädchen eigentlich nur eine Prostituierte sein kann. Patong Girl führt in ein interessantes – weil vertrautes – Milieu, in einen gebildeten, sich vorurteilslos wähnenden Mittelstand, dessen Angehörige sich auf Reisen nicht mit dem Resort begnügen, sondern auch Land und Leute kennenlernen wollen, und dort schrecklich deplatziert sind. So wie es Kataloge für alle Destinationen gibt, existiert auch ein informeller Katalog der interkulturellen Missverständnisse. Genüsslich und nicht ohne Komik blättert Patong Girl ihn auf. Die Regisseurin Susanna Salonen, in Finnland geboren und aufgewachsen in Lübeck, kommt vom Dokumentarfilm. Sie hat in Tokio als Hostess gearbeitet, auf Phuket war sie Tauchlehrerin. Das kommt ihrer deutsch-thailändischen Co-Produktion sehr zugute. Bei allem Sinn für Exotik entsteht ein Eindruck von Authentizität. Das macht Patong Girl zu einem Film, der in jedes Reisenecessaire gehört.