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Fassaden-Emoticons

 

An vielen Häuserwänden, Brücken oder in Tunneln der Stadt steht das Schriftzeichen OZ – mit schwarzer Farbe auf die Wände gesprayt. Als „Hamburgs Graffiti-Großvater“ wird der Mann bezeichnet, der sich so oft auf fremdem Eigentum verewigt hat. Ob nun sein einfacher Schrifzug, bunte Smileys oder bemalte Gullideckel – vor dem Gericht gelten seine Werke als Sachbeschädigung. Mehrmals wurde der gebürtige Heidelberger verurteilt, sogar zu Gefängnisstrafen. Seine Fans indes feiern ihn als Künstler, der die Stadt bunter macht. Andreas Blechschmidt, KP Flügel und Jorinde Reznikoff brachten nun im Verlag Assoziation A ein bildreiches Buch über ihn heraus.

OZ 2
Die Fotografie stammt von Theo Bruns.

In Free OZ! – Streetart zwischen Revolte, Repression und Kommerz wird sein Schaffen von unterschiedlichen Seiten beleuchtet: Diverse Autoren – darunter Journalisten, Galeristen, Aktivisten und auch sein Rechtsanwalt und langjährige Verteidiger, Andreas Beuth – erklären, wie sich der öffentliche Raum gegen Privatisierung wehrt, untersuchen die Vereinnahmung von Urban Art durch Werbung, würdigen OZ als Künstler und Menschen und stellen die Kunstfreiheit der Straffreiheit gegenüber. Wer zur Buchpremiere am 15. April im Rahmen der HEW-Lesetage ins Gängeviertel kommt, darf sich darauf freuen, im Buch zu blättern und anhand der großen Fotos zu realisieren, wie allgegenwärtig OZ in Hamburg ist.

TEXT: LENA FROMMEYER