Die US-Künstlerin lässt ihren verführerischen Sound, den sie als „progressive R ’n‘ B“ bezeichnet, auf das Mojo-Club-Publikum los.
An Aufmerksamkeit mangelt es der amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Tinashe nun wirklich nicht: Mit ihrem Album Aquarius (2014) knackte sie die Top 20 der US-Charts, die Singleauskopplung 2 On feat. Schoolboy Q schaffte es immerhin bis auf Platz 24, und bei YouTube werden ihre Videos hunderttausend- bis millionenfach geklickt. Und dennoch: Gegen den Hype, den FKAtwigs im letzten Jahr auslöste, wirken die Erfolge von Tinashe eher bescheiden. Dabei fischen beide durchaus in ähnlichen Gefilden. Auch Tinashe versieht ihren verführerisch umschmeichelnden R ’n’ B mit Einflüssen aus Hip-Hop, Pop und einem Hauch Elektro. Der vielleicht größte Unterschied: Während man bei FKAtwigs aufgrund ihrer distanzierten und kühl wirkenden Aura immer lieber ein paar Meter Abstand hält, sind die Songs von Tinashe mehr am Flirten und winken einen – gefühlt – ganz nah an sich heran. Wir sind dann schon mal auf dem Weg in den Mojo Club.
Text: Jan Kahl