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„Infam I + II“

 

Theatralisch-philosophisches Labyrinth der Mächte: Die Regisseurin Isabelle McEwen auf den Spuren von Michel Foucault – am 13. und 14. März im Lichthof Theater.

Versalien und ein Hauch von Anarchie begleiten Isabelle McEwens Werdegang. 2006 gewann sie mit ihrer Theaterarbeit Hure den ersten Preis beim Pornofilmfestival Berlin. Doch Nacktheit ist für die Regisseurin kein voyeuristisches Schmuddel-Vergnügen, sondern ein Mittel zur Gesellschaftskritik. Außerdem ist McEwen ein Fan von Foucault. Gleich zwei Abende lang spürt sie ganz im Sinne des französischen Philosophen Diskurse der Macht auf. Infam I erzählt von den Mächtigen, die im Namen von Freiheit und Demokratie die Weltbühne beherrschen. Infam II dreht sich um Gewalt und Herstellung von Ordnung. Zwischen Theater und Philosophie geht McEwen der Frage nach, wie in der Öffentlichkeit über die Mächtigen und die Machtlosen gesprochen wird, und ob es wahre Nachrichten geben kann. Foucault hätte wohl entschieden mit „Nein“ geantwortet, bei McEwen dürfen die Zuschauer womöglich eine eigene Antwort finden.

Text: Natalia Sadovnik