Das Metropolis Kino zeigt vom 13. bis 20. März verschiedene Stummfilme mit musikalischer Live-Begleitung. Mit dabei: Tuten und Blasen sowie das Gitarrenorchester Gilbert Couché.
Der Österreicher Carl Mayer (1895–1944) hat in Deutschland das Drehbuchschreiben nachgerade erfunden. Im Stummfilm jedenfalls konnte ihm keiner den Griffel reichen, so ausgeklügelt waren seine Plots, so expressiv und poetisch selbst die Kamera-Einstellungen ausformuliert. Nur zur Musikbegleitung hat der Autor Mayer geschwiegen – sodass, anders als den Regisseuren seiner Filme, zeitgenössischen Musikern allerhand Freiheit bleibt. Den überlieferten Teil seines Gesamtwerks zeigt das Metropolis im Rahmen eines Stummfilmfestivals. Den Soundtrack dazu liefern live am Kinoklavier Werner Loll, Marie-Luise Bolte sowie Ulrich Kodjo-Wendt. Doch auch komplette Ensembles gastieren im Kino. So wird Mayers berühmtester Film, Das Cabinet des Dr. Caligari (13.3.), vom Quartett Swiss Kriss illustriert. Einen Kontrapunkt dazu setzen Tuten und Blasen. F. W. Murnaus Sozialdrama Der letzte Mann (14.3.) begleitet das 16-köpfige Ensemble streng nach Noten. Einen deutlich geerdeteren, von Blues- und Rockmusik geprägten Sound unterlegt das Gitarrenorchester Gilbert Couché Murnaus erstem in Amerika gedrehtem Film Sunrise – A Song of Two Humans (20.3.).