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„Die tote Stadt“

 

Eine unglückliche Liebesgeschichte in Brügge – Premiere ist am 22. März. Weitere Vorstellungen finden am 25., 28. und 31. März statt.

Regenwetter, dunkle Straßen und Kanäle. Nein, die Geschichte spielt nicht in Hamburg. Schauplatz dieser unglücklichen Lovestory ist Brügge, die der Protagonist als Die tote Stadt erlebt – ein Spiegelbild seiner Seele: Paul hat sich nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie ins flandrische Brügge zurückgezogen. Dort trifft er die Tänzerin Marietta, die Marie zum Verwechseln ähnlich sieht. Fortan soll sich die Lebendige in die Verstorbene verwandeln, Kleider der Toten helfen beim Selbstbetrug. Erwartungsgemäß wird die Illusion bald brüchig, denn die Ersatzfrau weicht von der ihr zugedachten Rolle als Kopie ab… Die tote Stadt machte den 23-jährigen Komponisten Erich Wolfgang Korngold nach der Uraufführung 1920 mit einem Schlag berühmt. Die Opern des österreichischen Wunderkinds gehörten damals (neben jenen von Richard Strauss) zu den meistgespielten im deutschsprachigen Raum. Doch der jüdische Künstler musste vor den Nazis in die USA fliehen – und machte dann dort Karriere: vier Oscar-Nominierungen und zwei Oscars für seine geniale Filmmusik.

Text: Dagmar Ellen Fischer