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Old School

 

In der „Alten Schule“ treffen Kindergarten- und Schulkinder von heute auf die Schulkinder aus den 1950er Jahren – vom 26. bis zum 29. März auf Kampnagel.

Auch Theatermacher erkunden verstärkt die Ängste, Krisen und Möglichkeiten des Lebens im Alter. Mit dem mittlerweile zweiten Themenschwerpunkt Old School auf Kampnagel wird nicht nur über das Alter gesprochen: Die älteren Damen und Herren stehen als Protagonisten, Erzähler und sogenannte „Alltagsexperten“ selbst auf der Bühne. Der Regiestudent der Theaterakademie Hamburg Ron Zimmering inszeniert King Lear als Demenzkranken und zieht Parallelen zwischen Lear und seiner eigenen Großmutter, die ihre Krankheit in losen Aufzeichnungen dokumentierte. Zimmering und sechs Laiendarsteller des Bergedorfer „Haus im Park“ sezieren in King Lear das Chaos des Vergessens, kämpfen durch Generationenkonflikte und fragen: Was bleibt von der eigenen Persönlichkeit, wenn Erinnerungen und Sprache einem entgleiten? Beim Old School treten die Omas und Opas nicht isoliert auf, sondern immer auch im Verhältnis zu jüngeren Generationen oder anderen Gruppen. So bringt die Künstlergruppe LIGNA Senioren und Menschen mit Behinderung zusammen. In Der Wert meines Lebens fragen sie sich, nach welchen Regeln und Wertvorstellungen sie leben und suchen nach einem körperlichen Ausdruck eigener Wünsche. Mit subversiver Energie geht es in der Performance Verschwende deine Rente zu, einem Senioren-Casino mit Black Jack, Bingo und Bier.

Text: Natalia Sadovnik