Monatlich berichtet das „Projekt Stadtkuratorin“ über seine Arbeit und bezieht Position – diesmal zu Hamburg als Kandidatenstadt für Olympia 2024.
Geschafft! Berlin ist raus! Hamburg ist Feuer und Flamme, ist offizielle deutsche Kandidatenstadt für Olympia 2024. Doch in Gesellschaft des Spektakels schrumpft selbst die olympische Idee auf eine kurzlebige Sinnstiftung. Ursprünglich sollte sich alle vier Jahre die Jugend in olympischem Frieden treffen. Heute ist Olympia auch urbane Wunschproduktion: 20.000 Fackeln um die Binnenalster. Dazu lehren Computeranimationen uns den olympischen Blick von oben: Das erleuchtete Stadion im globalen Design, das Stadtpanorama, der weite Horizont. Eine Ikone der Imagination ist die HafenCity: Straßen und Plätze heißen nach fernen Handelsplätzen oder nach Kompradoren: Die Welt in uns – die Welt zu uns: die Olympischen Spiele sind schon da, so fühlt es sich an. Nachhaltig sollen die Spiele sein und für die Bauten trifft das vielleicht auch zu. Doch in der Stadt werden soziale Spaltung und historische Ausgrenzung weiter vertieft.
Dies werden Elemente des Stadtgespräches Metropolitane Perspektiven #12 sein, zu dem das Projekt Stadtkuratorin am 29. April lädt. Zum Thema Between History and Apocalypse: Stumbling spricht Premesh Lalu, Direktor des Centre for Humanities Research, University of the Western Cape, Kapstadt.