Punk-Agenda ohne No Future: Die Galerie Speckstraße im Gängeviertel wagt eine dreiste Kombination aus Punk und Kunst.
„I’m living in this movie, but it doesn’t move me. Boredom, Boredoooom.“ Keiner hat es schöner auf den Punkt gebracht als die Buzzcocks in ihrem Song Boredom. Die Ausstellung in der Galerie Speckstraße, die Politik der Langeweile, will aber nicht alte Punkzeiten hochleben lassen, schon gar nicht Bierduschen und Iro kultivieren, sondern eher – wie die Veranstalter es nennen – die Vorstellungen der Punk-Agenda „beleihen und sie in neuer Form transplantieren“. Heißt: Die Attitüde, den Startpunkt übernehmen. Kunst von unten, aber das Gegenteil von No Future: „Wir möchten die Besucher von der Langeweile heilen.“ Mit einem Konzept, das ein breites Spektrum künstlerischer Ansätze auffährt, von Musik und Performance bis Theater, Film und bildender Kunst. Die acht Künstler, die die Ausstellung bilden, verstehen sich als Leugner und Verweigerer, konventionelle Auslegungen ihrer Positionen sind ihnen zuwider. Sie sehen sich als „Kritiker und Gaukler, als Abfall und Spiegel“. Langweilig? Wohl kaum.
Text: Nik Antoniadis