Erst Amsterdam und dann der Rest der Welt: Die junge Holländerin mischt den Mojo Club mit ’90s Rap und jeder Menge Mic-Power auf.
Bescheiden ist sie nicht: In der Künstlerbio von MC Melodee heißt es trocken, sie sei die „heißeste europäsiche Frau am Mic“ geworden, nachdem sie 2007 ihr erstes Album auf dem japanischen Label Handcuts aufgenommen hatte. Sicher ist: Sie will es wissen! Als Frontfrau der Hip-Hop-Truppe La Melodia ist sie an der Seite von Oh No, Guilty Simpson, Percee P and DJ Romes durch Europa getourt. Danach blieb ihr Ruf auch international nicht ungehört. Nach dem Motto „Erst Amsterdam und dann die ganze Welt“ wagte die Holländerin den großen Sprung. Und landete komfortabel, unter anderem bei Q-Tip & Rich Medina’s Night Open at Santos Party House in den USA, danach auch in Japan, Afrika und Indonesien.
Mit dem Producer Cookin’ Soul verwirklichte sie mit dem Mixtape Check Out Melodee (2012) ein erstes Solo-Projekt. Es folgten weitere Alben, EPs, Collaborations, darunter mit Bootie Brown von The Pharcyde, Oh no, Chuck Inglish und Smiff n Wessum – um ein bisschen Namedropping zu betreiben; auf jeden Fall handfeste MCs. Stilistisch fühlt sie sich dabei eher im Rap der 1990er zu Hause als im Hier und Jetzt mit seinen ausgefeilten Sample-Fragmenten. Nun ist sie mal wieder in Europa und beehrt uns in Hamburg. Zusammen mit Resident Renegades of Jazz gibt’s im Mojo von ihr ordentlich was auf die Ohren.
Text: Nik Antoniadis