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Ghostpoet

 

Urbanes Storytelling: Der Hip-Hop-Künstler marschiert stramm in Richtung Blues, Pop und Jazz. Das passt prima auf die Bühne des Mojo Clubs.

Wer Obaro Ejimiwe alias Ghostpoet noch nie live gesehen hat, für den war sein neues Album Shedding Skin ein kleiner Schock: Vom elektrifizierten, dunklen Hip-Hop à la Roots Manuva ist nur noch seine charakteristische dunkle Stimme geblieben, die Songs hingegen sind allesamt Richtung Blues, Pop und Jazz gewandert. Wer hingegen Zeuge einer seiner vergangenen Bühnenshows wurde, erschien dieser Schritt folgerichtig. Bereits dort schien er sich in der jetzt auch auf Albumlänge umgesetzten Bandbegleitung überaus wohl zu fühlen. Prall und reif klingen die Stücke des Londoners, der sich in den vier Jahren seit Peanut Butter Blues & Melancholy Jam eine ganze Armada aus überwältigenden Live-Krachern zusammengezimmert hat. Vom Hip-Hop-Künstler zum Urban Storyteller – eine Entwicklung, die sich bei Ghostpoet gut und organisch anfühlt und -hört.

Text: Marco Fuchs