Wenn Schönheit zur Obsession wird, lassen sich Menschen die Visage straffen und die Falten aus dem Hintern spritzen. Noch schlimmer: Sie suchen Ärzte auf, die ihrer Tochter zur Wertsteigerung die Nase brechen oder sie legen selbst Hand an und „pimpen“ Neunjährige mit Make-up und Wasserstoffperoxyd zu kleinen Beautyköniginnen. Im Selbstoptimierungswahn versuchen Männer und Frauen ihre körperlichen Makel – vorhanden oder eingebildet – zu beseitigen. Die Plastische Chirurgie boomt, besonders in den USA sind ästhetische Eingriffe keine Besonderheit mehr. Hier setzt die Bilderserie Love Me des englischen Fotografen Zed Nelson an, der in einem Zeitraum von fünf Jahren eindrucksvolle Porträts von Menschen in 17 Ländern aufgenommen hat, die zu den „guten“ Kunden der Beauty-Industrie gehören. Der Fotograf zeigt die Auswüchse der Eitelkeiten – ob nun selbst ausgewählt oder auferlegt – und untersucht die soziokulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten, die dafür verantwortlich sind.
TEXT: LENA FROMMEYER
Ausstellung bis 15. Mai
Mo-Fr 11–18 Uhr