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„T/HE/Y“

 

Kerle ohne Geschlechtsteil und Testosteron: Was bleibt da noch vom Manne? Ein Gender-Bender-Stück auf Kampnagel stellt diese Frage.

Beeindruckende Kerle auf der Bühne, doch ganz ohne geballtes Testosteron. Denn die drei Darsteller sind nicht an der üblichen, genormten Männlichkeit interessiert. Viel spannender finden sie, was vom Manne übrig bleibt, wenn es weder um die biologische Kategorie noch um eine identitätsstiftende Geschlechtszugehörigkeit geht. Und so nennen sie ihre Show T/HE/Y – da versteckt sich das männliche „He“ mitten im neutralisierten „They“. Um Freiheit geht es, die ein Switchen zwischen Geschlechtern und das Überwinden von gesellschaftlich gesetzten Grenzen erlaubt.

Initiator der Performance ist Josep Caballero García, ein spanischer Tänzer und Choreograf, der schon mit Pina Bausch am tänzerischen Umgang der Genderfrage arbeitete. Ihm zur Seite stehen der Musiker Black Cracker – der mehrfach für seine unkonventionellen Texte ausgezeichnet wurde – und Océan LeRoy, ein Multimedia-Künstler, dessen Karriere als Drag-Queen begann. In T/HE/Y lernen sie voneinander und bereichern so das (fragwürdige) Bild von einem Mann. Am 20. Mai ist Premiere. Aufgeführt wird bis zum 23.Mai.

Text: Dagmar-Ellen Fischer