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„Dora“

 

Das Zeise zeigt die wunderbare und verstörende Verfilmung des Theaterstücks „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“.

Dora ist 18 Jahre alt und geistig behindert. Eben erst hat ihre Mutter beschlossen, die Medikamente abzusetzen, die ihre Wahrnehmung stark beeinträchtigen. Womit sie nicht gerechnet hat: Doras Sexualität erwacht explosionsartig. Als die Tochter mit dem zwielichtigen Apotheker Peter ein Verhältnis beginnt und schließlich schwanger wird, sieht sich die Mutter mit eigenen ungelebten Wünschen konfrontiert. Das familiäre Leben gerät aus den Fugen. Der Film Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern, den Stina Werenfels nach dem bekannten Theaterstück von Lukas Bärfuss drehte und der unter anderem im Abaton Kino gezeigt wird, löst von Anfang an ambivalente Gefühle aus. Was ist moralisch richtig, was falsch? Wo beginnt Missbrauch? Wie verhält sich eine gute Mutter? Weder für die Protagonisten noch für die Zuschauer gibt es klare Antworten. Das ist wunderbar und verstörend zugleich.

Text: Katharina Manzke