Wer den Sonntag nicht auf der Couch verbringen will, findet ausreichend Abwechslung zwischen Flohmarkttischen und Crêpesständen.
Dinge finden, die man nicht gesucht hat. Dinge suchen und finden und dann so tun, als würden sie einen kaum interessieren. „10 Euro? Für diesen Haufen Blech?“ Oder einfach nur früh aufstehen und sich ins Gedränge aus Schnäppchenjägern, Wühlmäusen und Trödelflaneuren begeben. Mit den Nachbarn feilschen, die ihren Keller entrümpelt haben; mit abgezockten Antikhändlern diskutieren, die so tun, als hätten sie keinen Laden am Rothenbaum; oder mit professionellen Haushaltsauflösern sprechen, die leidenschaftslos alles gleichermaßen verticken, dänische Designermöbel aus einer insolventen Reederei, Federboas und braune geschliffene Aschenbecher, die – obwohl sie aus armdickem Glas sind – trotzdem nach Kettenrauchen im Vereinsheim riechen. Wer dafür sonntags Zeit hat, sollte sich zum Flohmarkt Eimsbüttel auf der Hoheluftchaussee begeben, zwischen Lehmweg und Eppendorfer Weg (ab 8 Uhr), oder zu etwas zivilerer Uhrzeit zum Kulturflohmarkt im Museum der Arbeit (ab 9 Uhr).
Text: Nik Antoniadis