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Food Swap

 

Tauschbörse für Selbstgemachtes: Im Herbary wechseln wieder Chutneys, Pestos, Muffins und andere Leckereien die Besitzer.

Die Sharing Economy ist ja bekanntlich weltweit eine Wachstumsbranche. Inzwischen wird übers Internet alles Mögliche geteilt und getauscht, von der Bohrmaschine bis zum Ballkleid. Eine der jüngeren Tauschbörsen, die sich in Hamburg gerade zu einer festen Größe mausert, ist allerdings 100 Prozent analog. Seit Herbst 2013 haben die beiden Freundinnen Yelda Yilmaz und Swantje Havermann ihre Idee von Food Swap hin- und hergewälzt und überlegt, wie sie das Konzept, das in den USA bereits mit großem Erfolg läuft, an der Elbe etablieren könnten. Herausgekommen ist eine sehr schmackhafte Form der Abendgestaltung. Die Regeln sind einfach. Jeder bringt etwas Selbstgemachtes mit ins Herbary, und zwar in fünffacher Ausfertigung: fünf Gläser Pfirsich-Chutney mit Korinthen, fünf Döschen Knoblauchconfit, fünf Fläschchen Eierlikör. Dann wird aber nicht einfach drauflosgetauscht. Erst mal wird probiert. Dann wird darüber gesprochen. Und wenn alle Rezepte besprochen, alle Tipps erfragt, alle Anekdoten erzählt sind, wird die letzte Runde eingeläutet, das Tauschgeschäft, das am Ende des Abends fast zur Nebensache wird – vielleicht nicht zur schönsten der Welt, aber zu einer der leckersten.

Text: Nik Antoniadis