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„Infinite Identities“

 

Einfluss des digitalen Zeitalters auf die Sinnlichkeit: Hamburg-Premiere der deutsch-britischen Gemeinschaftsproduktion auf Kampnagel.

„Infinite Identities“ – endlos viele Identitäten kann man im Internet annehmen. Macht das frei? Oder führt es zu endlos vielen Möglichkeiten des Verlusts der Privatsphäre? Was eher nach der Überschrift eines theoretischen Essays klingt, kann durchaus pragmatisch angegangen werden: Vier Choreografen übertrugen ihre ausformulierten Ideen zu dieser Fragestellung auf ausdrucksstarke Tänzerkörper. Zu diesem Anlass trafen sich die Mitglieder des von John Neumeier gegründeten, in Hamburg ansässigen Bundesjugendballetts mit jenen vom Londoner Just Us Dance Theatre. Deren künstlerischer Leiter Joseph Toonga, der Hip-Hop mit Ballett versöhnt, schuf für die Junioren-Fusion ein neues Stück, ebenso die niederländische Choreografin Wubkje Kuindersma sowie zwei Tänzer des Bundesjugendballetts, Pascal Schmidt und Hélias Tur-Dorvault. So besteht der Abend auf Kampnagel aus sieben organisch verbundenen Teilen, zu Musik von Gustav Mahler, Philipp Glass, Maurice Ravel, Dimitri Schostakowitsch, Aike Errenst und Johannes Brahms – live gespielt von weiteren Nachwuchstalenten: Musikern der Festivalakademie des Heidelberger Frühlings.

Text: Dagmar Ellen Fischer