Elektrisch, aber anders: Das beschauliche Landhaus Walter im Hamburger Stadtpark mutiert von der Bluesbühne zum House-Dancefloor.
Was ist passiert? Eigentlich sehen wir im Landhaus Walter regelmäßig Holzfällerhemden und Lederwesten, gerne auch kräftige Kerls, die seit 40 Jahren Pferdeschwanz tragen und beim Klang von Worten wie Gibson Les Paul und Dobro feuchte Augen kriegen. Wenn am Samstag zum zweiten Mal in Folge das Rabatz Open Air an den Start geht, werden sich die meisten von ihnen vermutlich ebenfalls die feuchten Äuglein reiben, aber nicht bei allen Stammgästen werden es Freudentränen sein. Die einzige musikalische Schnittmenge zwischen dem üblichen geliebten ehrlichen Bluesrock und dem samstäglichen Freiluft-Rabatz ist nämlich: Elektrisch. Allerdings weniger im Sinne von E-Gitarre, sondern eher im Sinne von Elektro. Im Sinne von Matthias Koehl alias Bratenschneider, Timo Maas und dem Brasilianer Victor Ruiz, die zusammen mit Dick Himself, Switchbox, Mike Peppel, HEADtoTOE, Daniel Bruns und Hotzpod an den Decks alles raushauen, was die Party-Crowd im Stadtpark zum schwingen bringt.
Text: Nik Antoniadis