Ein Stück lebendige Musikgeschichte: „Die Stimme und das Gewissen der 60er“ gibt auf der Freilichtbühne im Stadtpark ihr einziges Konzert in Norddeutschland.
Sie war und ist die Meisterin der Zweitverwertung: Mit ihren Interpretationen von Bob-Dylan- und Pete-Seeger-Songs ist Joan Baez einst bekannt geworden. Doch im Laufe der Jahre ist ihr das Kunststück geglückt, sich von der bloßen Interpretin zur eigenen Marke zu entwickeln. Ausschlaggebend dafür war nicht nur ihr exzellentes Gitarrenspiel, sondern vor allem ihre außergewöhnliche Sopranstimme, die die Folk-Sängerin schon in jungen Jahren lautstark für die Rechte der Schwachen und Unterprivilegierten erhob. Als das „Gewissen und die Stimme der 60er“ ging sie damit in die Musikgeschichte ein. Dass diese Geschichte für die 74-Jährige noch längst nicht beendet ist, beweist sie auf der Freilichtbühne im Stadtpark.
Text: Katzharina Grabowski