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Klappe halten

 

Dialog im Dunkeln wartet mit einem neuen Konzept auf. In New York gibt es das schon: Ein Mal die Woche bietet das Restaurant Eat in Brooklyn ein „Schweige-Menü“ an. Jetzt zieht Hamburg nach – mit einem Brunch im Stillen. Das Konzept von Dialog im Dunkeln setzt allerdings weniger auf innere Einkehr und besinnliches Essen als auf das Kennenlernen von Gebärdensprache und den Alltag von gehörlosen Menschen. Gäste sitzen schweigend an Achter-Tischen bei einem gemeinsamen Brunch. An jedem Tisch bedient eine gehörlose Servicekraft, kein Wort ist zu hören. Eine kurze Einführung in die Gebärdensprache soll dem Publikum helfen, miteinander nonverbal zu kommunizieren, Kaffee nachzubestellen oder nach der Toilette zu fragen. Sicher eine interessante Erfahrung. In New York liegt der Fokus auf dem Schweigen und auf dem vegetarischen Essen, nicht auf der nonverbalen Kommunikation. Der junge Restaurantbetreiber brachte die Idee von seinem Aufenthalt in einem buddhistischen Kloster mit. Wer das Schweigen bricht, muss vor der Tür weiteressen. Solche drakonischen Strafen erwarten die Gäste in Hamburg allerdings nicht.

TEXT: LISA SCHEIDE