Was war das für ein schöner Anblick, als Gabrielle Marion-Rivard, Hauptdarstellerin der kanadischen Produktion Gabrielle – (K)eine ganz normale Liebe, bei der Eröffnungsfeier vom Filmfest Hamburg 2013 wie ein Honigkuchenpferd grinsend, springen, tanzend, drehend die Tanzfläche rockte. In der Liebeskomödie, die das Festival eröffnete und am 5. Mai im Programmkino 3001 erneut in französischer Originalsprache zu sehen ist, spielt sie eine Frau, die, genau wie die Schauspielerin, das Williams-Beuren-Syndrom hat. Darüber hinaus zeichnet Gabrielle auf der Leinwand ein großes Talent für Musik und schier unbändige Lebensfreude aus. Sie lernt im Chor ihrer Therapiegruppe Martin kennen. Die beiden verlieben sich, aber viele Menschen in ihrer Umgebung sind gegen das Paar, trauen ihnen eine Liebesbeziehung und die damit verbundene Verantwortung nicht zu. Gabrielle und Martin finden trotzdem einen Weg, sich nahe zu sein. Der Film von Regisseurin Louise Archambault demonstriert, dass die Liebe behinderter Menschen kein Tabuthema sein darf.
TEXT: LENA FROMMEYER