Interdisziplinarität ist oft ungeil: Schauspieler, die mit dem Singen beginnen, gehen gar nicht – Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch Designer, die zu Malern werden (Sie sind gemeint, Herr Joop), oder Models, die sich als DJs probieren (Hallo, Frau Padberg), sind eher schwierig. Und was ist mit einem Regisseur, der ein Kochbuch veröffentlicht? Im Falle von Thomas Struck geht der Daumen nach oben – da stimmt nämlich das Gesamtkonzept. Als Kurator für Kulinarisches Kino bei mehreren europäischen Filmfestivals kennt sich der Mann aus und stellt in seinem Buch Filmrezepte 25 Produktionen vor, in denen Essen eine wichtige Rolle spielt. Das reicht von echten Klassikern bis hin zu Kleinst-Produktionen. Spitzenköche aus Deutschland, Luxemburg und Spanien entwickelten angelehnt an diese Auswahl neue Rezepte – pro Filmvorstellung ein Menü. Im Rahmen des Filmgourmet-Abends Look and Cook im Metropolis zeigt Regisseur und Hobbykoch Thomas Struck das japanische Nudelsuppendrama Tampopo und präsentiert sein Kochbuch.
TEXT: LENA FROMMEYER