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Nick Oliveri

 

Der kalifornische Bad Boy hat sich für seine Tour allein mit seiner Akustikgitarre bewaffnet und stattet damit dem Hafenklang einen Besuch ab.

Mit Kyuss hat er legendäre Aufnahmen eingespielt. Als Mitglied der Queens of the Stone Age war er mitverantwortlich für die Alben Rated R und Songs For The Deaf, für die ihm jeder Stoner-Fan einen Platz auf dem Hausaltar freigeräumt hat. Aber Nick Oliveris häufige Bandwechsel sind nicht allein seiner unbändigen Kreativität geschuldet. Josh Homme warf ihn bei QOTSA raus, weil er – zumindest behauptete Homme das später auf BBC – seine Frau geschlagen haben soll oder auch gerne mal Flaschen ins Publikum warf. Da scheint es folgerichtig, dass er solo auf Tour geht. Seine aktuelle Death Acoustic-Tour trägt den Namen seines gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2009, mit eigenen Songs und Coverversionen von Bands wie Kyuss, QOTSA, The Dwarves und Danzig. Die Punkrocker-Attitüde, die er als „Rex Everything“ bei den Dwarves oder auch in der neuen Hardcore-Formation Bl’ast austoben kann, hört man seinen Unplugged-Auftritten kaum an. Mit einer Mischung aus Pubrock und Bikerfolklore grölt, grunzt und krächzt er sich durch seine Shows, manchmal säuselt er sogar so zärtlich, dass man das Lagerfeuer knistern hört. Im Großen und Ganzen liefert Oliveri den Stoff, den man am besten beim Geruch von vollen Aschenbechern, Dosenbier und Auspuffgasen genießt. Aber natürlich geht das auch im Hafenklang.

Text: Nik Antoniadis