Eine zweitausendjährige Geschichte in einer Show: Andrew Lloyd Webbers berühmtes Rockmusical in einer neuen Inszenierung an der Staatsoper.
Am Ende hängt Jesus am Kreuz und stirbt. Und dieses Sterben ist kein stilisiertes, für die Bühne geschöntes Dahinscheiden, sondern ein qualvoller, lauter Tod! Das ist so untypisch für das Genre Musical wie die Musik untypisch für den Komponisten Andrew Lloyd Webber ist: Mit Jesus Christ Superstar schrieb der bekannte Brite seine erste und einzige Rockoper. Die beschränkt sich in der Story auf die letzten sieben Tage im Leben des Messias, hier erzählt aus der Sicht von Judas. Damit bekommt dessen Konflikt zwischen Loyalität und Verrat eine zusätzliche Dimension, aber auch die Liebe zwischen Jesus und Maria Magdalena erscheint in einem anderen Licht. Eine zweitausendjährige Geschichte in einer Show, die vor über 40 Jahren uraufgeführt wurde, mit einem zeitlosen Stoff in einer vollkommen neuen Inszenierung in der Hamburgischen Staatsoper. Geblieben sind die Songs mit Ohrwurm-Qualität wie I don’t know how to love him.
Text: Dagmar Ellen Fischer