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Taste. Fest der Künste

 

Das durch Crowdfunding finanzierte Festival verwandelt den Kolbenhof übers Wochenende in einen Spielplatz für Design, Kunst, Musik und Kulinarik.

Arschkriecher mag keiner leiden. Beim Taste-Festival kann es allerdings passieren, dass man selbst zu einem wird. Denn in den Hallen des Kolbenhofs zeigt der Hamburger Künstler Klaus Friese nicht nur seine Fotografien, die den Hintern in den Mittelpunkt rücken, sondern stellt auch eine „Arschbox“ auf, in der man seinen eigenen Hintern fotografieren kann. Frieses Objektkunst wird aber nicht das einzige erleb- und begehbare Element beim Fest der Künste sein. Sandra Fröde und Annemarie Falkenhain, die beiden Initiatorinnen der erstmaligen Veranstaltung, wollen eine Art „genreübergreifenden Spielplatz“ über zwei Etagen installieren. Statt sterilem White-Cube-Konzept und klarer inhaltlicher Richtung bietet das zweitägige Festival eine wilde Mischung aus Produktdesign, Fotografie, Bildender Kunst, Mode, Malerei und Kochkunst. Die Besucher sollen Teil der Ausstellungsfläche werden, anfassen, mitmachen, sich austauschen. Und die lateinamerikanischen Snacks von den Salt & Silver-Jungs probieren, sich in die handgemachten Taschen von Ohzel aus recycelten Lederjacken verlieben, ein Gemälde von Sophie Langhorst erstehen oder erfahren, wie um Himmels willen Florian Schreyer auf die Idee zu seinen beliebig verlängerbaren Penis-Bildern gekommen ist. Dazu gibt’s in garantiert ungezwungener Atmosphäre genügend zu trinken und Livemusik.

Text: Julia Braune