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„Am grünen Rand der Welt“

 

In üppigen Bildern erzählte Kostümschmonzette: Das Magazin zeigt am Sonntagmorgen die historische Love Story des Ex-Dogmatikers Thomas Vinterberg.

Es liegt ein bisschen unter dem Radar: Egal, wo man wohnt, das Magazin scheint immer irgendwie am Ende der Welt zu liegen. Dabei ist dieses älteste Hamburger Traditionskino, dieser wunderbare Backsteinbau in einer Seitenstraße von Winterhude, immer eine Reise wert. Da passt es gut, einen Film mit dem Titel Am grünen Rand der Welt zum Anlass zu nehmen. Wer fürchtet, ein Werk des Ex-Dogmatikers Thomas Vinterberg könnte ein bisschen schwere Kost sein für einen Sonntagmorgen, kann sich getrost beruhigen lassen: Es ist ein wahrer Sonntagsfilm, eine in üppigen Bildern erzählte Kostümschmonzette um eine junge Gutsherrin, die sich im prüden viktorianischen England frei von männlicher Dominanz entfalten will, nur um sich dann zwischen, ja, drei Männern entscheiden zu müssen. Es ist alles dabei: große Gefühle, echtes Drama, eine spektakulär in Szene gesetzte Landschaft. In Winterhude. Heimlicher Star bleibt aber das Kino.

Text: Nik Antoniadis