Das Gängeviertel wird sechs – oder zumindest seine Besetzung. Und auch wenn die Zukunft unklar ist, soll der Ehrentag gefeiert werden.
„Arm, aber sexy“ – den Spruch hat zwar Berlin auf ewig gepachtet, aber im Hamburger Gängeviertel herrschen ähnliche Zustände wie in der Hauptstadt. Seit Februar gibt es einen Planungsstopp zwischen den Vertretern des Gängeviertels und den zuständigen Behörden der Stadt. Vereinbarte Ziele seien verfehlt worden, weder Lösungen zur Genossenschaftsanbindung noch zum Betrieb der Fabrique sowie zu Finanzierungs- und Sanierungsverfahren gefunden. „Unschöne und vor allem ungewisse Zeiten, die uns arm machen, arm an Geld, aber superreich an Ideen, Zusammenhalt, Solidarität, Liebe und politischem Willen“, erklärt die Initiative. Und umso unsicherer die Zeiten, desto wilder muss gefeiert werden: Zum sechsten Geburtstag lockt das Gängeviertel, das am 22. August 2009 mit einem „Hoffest“ besetzt wurde, in den Valentinskamp. Im Rahmen der Geburtstagssause vom 20. bis zum 23. August wird es Ausstellungen wie Arm aber sechs, ey mit Künstlern aus dem Gängeviertel geben, außerdem natürlich Musik, zum Beispiel von Mark Boombastik, geben. Also, „komm in die Gänge“ – auch so ein Spruch. Der gehört aber definitiv zu Hamburg.
Text: Julia Braune