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Jello Biafra

 

Der Ex-Dead-Kennedy-Frontmann und zweifache US-Präsidentschaftskandidat kommt zusammen mit der Guantanamo School of Medicine in die Markthalle.

Wer bei den Dead Kennedys im Juni in der Großen Freiheit 36 Jello Biafra schmerzlich vermisste, kann sich nun trösten. Es scheint bezeichnend, dass zwischen den Auftritten der Band und dem ihres ehemaligen Frontmanns nur wenige Wochen liegen. Dabei hinkt Biafra den alten Kollegen keineswegs hinterher. Im Gegenteil: Seit er 2009 mit der Guantanamo School of Medicine The Audacity Of Hype veröffentlichte, steht fest, dass er immer noch auf der Höhe der Zeit ist und weiterhin mit dem Finger auf alles zeigt, auf das gezeigt werden muss. Nachdem er selbst zweimal als Präsidentschaftskandidat für die US-amerikanische Green Party antrat, spricht er sich nun dafür aus, die Whistleblower Manning und Snowden 2016 ins Rennen ums Weiße Haus zu schicken. Aussichtslos, aber herrlich provokant. Und wenn er dann in der Markthalle doch dem Wunsch der Fans nachkommt und Kennedys-Klassiker spielt, wirken die mit ihm allemal überzeugender.

Text: Pablo Schinkel