Salt ’n‘ Pepa, Erykah Badu oder Nicki Minaj sind Frauen und rappen – könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Ein Workshop mit Rapperin Akua Naru klärt auf.
Hip-Hop ist in vielen Köpfen bis heute nur eine nicht ernstzunehmende Jugend-Subkultur, die selten eine tiefgründige oder politische Botschaft vermittelt. Schuld daran ist sicher auch das ein oder andere oberflächliche Video: prollige Rapper mit prolligen Autos und prolligem Schmuck vor protzigen Villen oder im protzigen Swimmingpool im Garten der protzigen Villa – gekrönt von einer Wagenladung prolliger und knapp oder gar nicht bekleideter Frauen. Dass dieses Phänomen aber nur einen Bruchteil des Hip-Hop-Universums ausmacht, geht an der engstirnigen Version Mensch vorbei.
Dabei gibt es viele weitere Aspekte allein in der Hip-Hop-Musik: Concious Rap zum Beispiel, der so sozialkritisch ist wie kaum ein anderes musikalisches Genre oder auch Frauen, die anstelle zum knappen Bikini lieber öfter zum Mic greifen (oder beides). Obwohl es weltweit bekannte Beispiele wie Da Brat, Lauryn Hill, Erykah Badu oder Nicki Minaj gibt, sind Frauen bis heute nicht so akzeptiert wie die Herren der Schöpfung, aber mindestens genauso vielfältig in puncto Aussage, Inhalt und Aufmachung. Ihre Rolle in der Entwicklung des Hip-Hops oder in Genderfragen ist wichtiger als sie tatsächlich Aufmerksamkeit bekommt. Die in Deutschland lebende Musikerin Akua Naru möchte das ändern. Am Donnerstag gibt sie einen Workshop plus Vortrag mit dem Titel An Analysis Of Female Representation in Hip Hop from Salt-n-Pepa to Nicki Minaj in der Hip Hop Academy Hamburg.
Text: Andra Wöllert