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„Hüter meines Bruders“

 

Das Studio zeigt die in schönen Bildern erzählte Geschichte zweier Brüder in einem bedrückenden Spannungsfeld zwischen Hoffen, Bangen und Leben.

Die Frisur markiert Gregors Wandel. Am Anfang ist der Haarscheitel noch akkurat gezogen, am Ende liegen die Haare wirr auf dem Kopf. Der 32-Jährige sieht gut aus, arbeitet als erfolgreicher Arzt in einem Krankenhaus und steht kurz davor, mit seiner Frau in ein Reihenhaus zu ziehen. Bis er sich mit seinem jüngeren Bruder Pietschi wie jedes Jahr auf einen Segeltörn begibt und Pietschi spurlos verschwindet. Gregor taucht ein in das unstete Leben seines Bruders, harrt in dessen Wohnung aus, in der Hoffnung, dass er doch wieder auftaucht. Aus Foto- und Videoschnipseln rekonstruiert er dessen Leben, raucht seine Zigaretten, trinkt seinen Biervorrat leer und schläft mit dessen Freundin Jule. In schönen Bildkompositionen erzählt Regisseur Maximilian Leo in Hüter meines Bruders die Geschichte zweier Brüder in einem bedrückenden Spannungsfeld zwischen Hoffen, Bangen und Leben, ab 3.9. im Studio Kino.

Text: Alessa Pieroth