Ein Rundgang mit Mehrwert: Diese Führung erzählt von 100 Jahren Frauenarbeit im Hamburger Hafen – von der Kaffeeleserin bis zur Prostituierten.
Wer bisher glaubte, dass im Grunde nur Männer an der Hafenarbeit beteiligt sind, der kann spätestens jetzt eines Besseren belehrt werden. Beim Spaziergang am Elbufer von Altona nach Neumühlen bekommen Interessierte einen etwas anderen Einblick in den Arbeitsalltag am Hafen. Die Damen der Schöpfung arbeiten nämlich in allen nur erdenklichen Bereichen: in der Fischindustrie, als Fachkraft für Hafenlogistik beim Containerumschlag, an Bord von Luxuslinern oder Frachtern, bei der Ernte von Kaffee, Tabak oder Bananen in Südamerika, als Putzfrauen im Hafenbetrieb, als Prostituierte auf dem Strich, als Kaffeeverleserin, die 1896 am großen Hafenstreik teilnahm oder als Zwangsarbeiterin im Hafen der Kriegsjahre. Künstlerinnen haben ihnen zusammen mit Historikern in der FrauenFreiluftGalerie 14 Denkmäler gesetzt, die bei der individuell zu vereinbarenden Führung 100 Jahre Frauenarbeit im Hafen – zum Beispiel am Mittwoch – begangen werden kann. Und sich im wunderschönen Hamburger Hafengebiet eines Besseren belehren zu lassen, kann nur gut sein – für Frau und Mann (und alle, die sich in keinem der beiden Geschlechter wiederfinden).