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Barmbek Basch

 

Ganz schlimmer Nachbarschaftsflohmarkt, weit ab der menschlichen Zivilisation, kaum zu finden und deswegen überhaupt keine Empfehlung wert.

Niemals würde ich diesen Flohmarkt preisen, den Geheimtipp vermasseln. Keiner darf erfahren von dem neuen Panamahut oder dem Dadada-Casio, der nur einen Stoß Kontaktspray brauchte und wieder läuft – beides für je einen (!) Euro erstanden. Über den herrlichen Kuchen, den Profis nicht gebacken kriegen und den man morgens um zehn hier abliefert, um dann nur sechs Euro für den einen Meter langen Stand zu zahlen. Über diese Dinge schweige ich wie ein Graf. Dieser Flohmarkt ist für mich so nah und beginnt so spät, dass sogar meine Kinder Stillschweigen fordern. Am Ende trifft man dort noch die üblichen Verdächtigen, draußen auf dem Kirchhof, oder drinnen auf zwei Etagen. Auch darf nicht rauskommen, dass ich hier bei Mürbegebäck den Schnapper jage, statt die linke Faust zu recken auf dem im September gleichzeitig stattfindenden Schanzenfest. Wie ständ‘ ich in der Szene da?

Text: Georg Kühn